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Tagebuch: |
Oktober - Dezember 2007 | 1 2 > | | Datum: | 10.10.2007 | Eintrag: | Schnell wurde klar, dass der Sand als Untergrund nicht ideal war, denn das Futter und Wasser war ständig damit voll, der Sand klebte an den Pfoten der Bären.
Was nicht klar war, wie das mit dem Wasser und Futter zukünftig gemacht werden soll. Wir bekamen günstig 2 Duschwannen, die wir zur leichteren Säuberung an den Kanal angeschlossen haben. Dann ließen wir uns groben Kies bringen und bedeckten damit einen Teil des Geheges, was sich so als gut erwiesen hat.
Die Bären mussten wir während der Arbeit in ihr Schlafhaus sperren, was nicht so einfach war. Mit ihnen konnte und kann man im Gehege kaum was arbeiten. Die lassen einen dabei nicht in Ruhe und gehen an alles dran. Beliebt sind Nägel zum Ausräumen, aber auch Werkzeuge sind hochinteressant. Ob es was neugierigeres gibt als Waschbären – würde ich bezweifeln!
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| | Datum: | 05.11.2007 | Eintrag: | Leider hatte ich noch was Aufregendes mit den Bären vor mir, sie müssen alle kastriert werden. Zum einen wollen wir natürlich keinen Nachwuchs bekommen, aber auch so ist es ratsam Waschbären in Gefangenschaft zu kastrieren. Die Gefahr, dass sie aggressiv werden ist hoch. Für unsere Tierärztin war es auch Neuland, sie informierte sich aber an verschiedenen Stellen, so dass wir einen ersten Termin machen konnten. Angst hatte sie und ich trotzdem, besonders wegen dem Heilungsprozess, ist ja nicht sicher, dass die Bären sich nicht selbst die Wunde wieder öffnen. Erst kam Benny dran. Ich holte ihn wieder schnell nach der OP ab, was goldig war. Er klammerte sich an der Tierärztin fest und als er mich sah, streckte er sich zu mir rüber.
Wir versuchten mit einem Body ihn von der Wunde abzuhalten, aber er ließ diesen nicht lang an. In der ersten Nacht hatte ich ihn bei mir im Wohnzimmer, doch er schlief die ganze Nacht ruhig durch – ich nicht!
Täglich schaute ich nach der Wunde, die aber zum Glück gut heilte. Einen Faden hatte er sich gezogen, aber es wurde so mehrschichtig genäht, dass man nichts unternehmen musste.
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| | Datum: | 16.11.2007 | Eintrag: | Dann kam Bärchen dran. Auch da verlief die OP gut. Er konnte sich noch gar nicht gut auf seinen Beinen halten als ich ihn abholte und war nicht ganz so fit wie Benny, aber trotzdem hatte er es gut verkraftet. Auch er blieb die erste Nacht bei mir im Wohnzimmer, was viel, viel schwieriger war als mit Benny. Er war nur am Anstellen, das Zimmer sah am nächsten Morgen aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, denn ich gab es irgendwann auf, alles wieder hinzustellen. Auch vorm Papagei machte er keinen Halt und fand es toll, dessen Futter auszuräumen, genauso toll, wie die Blumenerde raus zu graben. Seit seiner OP vom Vormittag schlief er bis ca. Mitternacht überhaupt nicht, war nicht klein zu kriegen, seine Neugier und Tatendrang waren stärker als jede Müdigkeit.
Ums Essen bettelte er wie ein Hund. Sobald einer was aß, saß er davor, hatte einer es leer, setzte er sich vor den anderen und bettelte weiter.
Ich war froh, als er am nächsten Tag wieder ins Gehege kam.
Seine Wunde heilte problemlos ab.
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